Ambulante respiratorischen Polygrafie (Schlafstadiendiagnostik zu Hause)
Was ist ein Schlaf-Apnoe-Syndrom?
Als Apnoen bezeichnet man nächtliche Atemstillstände von mehr als 10 Sekunden Dauer. Von einer Hypopnoe spricht man, wenn das Atemflusssignal um mehr 30% vom Ausgangswert absinkt , das Ereignis mindestens 10 sec dauert und mit einer Sauerstoffentsättigung von mindestens 3% assoziiert ist.
Wenn Apnoen/Hypopnoen mehr als 15 mal pro Stunde auftreten, besteht eine behandlungsbedürftige Erkrankung, das sogenannte Schlaf-Apnoe-Syndrom.
Diese Atemstillstände können unterschiedlich lang sein. Nicht selten haben sie eine Dauer von über einer Minute und können bei einer schweren Erkrankung bis zu 600 mal pro Nacht auftreten. Meist geht die Erkrankung mit lautem und unregelmäßigem Schnarchen einher. Jedoch nicht jedes Schnarchen ist krankhaft, und fehlt eine Schnarchaktivität, ist diese Erkrankung nicht ausgeschlossen.
Für den Körper, insbesondere für das Herz-Kreislauf-System, ergeben sich daraus extreme Belastungen. Während der Atempause kommt es zu einem Sauerstoffabfall, Gehirn-, Blut-, Lungengefäßdruck nehmen zu, der gefährliche Sauerstoffabfall führt auch zu einem Pulsanstieg. Diese Stresssituation (lebensbedrohlich) führt zu einer “Weckreaktion”, die unbewusst verläuft, den Körper aber in einen Zustand der nächtlichen “Schwerstarbeit” versetzt, da die Schlafarchitektur mit einem Wechsel zwischen erholsamem Tiefschlaf, flacheren Schlafstadien und Traumphasen unterbrochen wird. Eine Erholung während des Schlafes ist nicht mehr möglich
Wann besteht der Verdacht, ob bei mir eine Erkrankung vorliegt?
- nächtliche Atempausen
- lautes unregelmäßiges Schnarchen
- trotz ausreichender Schlafdauer morgens weiterhin ausgeprägte Müdigkeit,
- unerholsamer Schlaf
- Tagesmüdigkeit, häufiger Einschlafzwang am Tag, Sekundenschlaf z.B. beim Autofahren
- morgendliche Kopf- und Halsschmerzen
- verminderte Leistungsfähigkeit, Konzentrationsprobleme
- Nervosität, Gereiztheit, Persönlichkeitsveränderungen
- Schwindelattacken, Nachtschweiß, häufig nächtliches Wasserlassen
- Depressionen
- sexuelle Funktionsstörungen, Impotenz u.v.m.
Wie verläuft die Diagnostik?
Meist berichten die Betroffenen oder ihre Angehörigen über eindeutige Symptome.
Bei Hinweisen kommen Sie gern in unsere Praxis zu einer ambulanten Untersuchung mittels „respiratorischer Polygrafie“. Sie bekommen von uns ein sehr kleines Gerät mit nach Hause, welches –bei korrektem Gebrauch – die nächtlichen Schlafphasen aufzeichnet.
In der HNOärztlichen Praxis stehen zunächst die Kontrolle der Nasenluftpassage und eventueller anatomischer Besonderheiten im Mund-Rachen-Raum im Vordergrund. Wichtig sind aus diesem Grunde die klinische Untersuchung, die Messung des Nasenluftstromes, ein Allergietest z.A. einer möglichen allergischen Komponente einer Verminderung der Nasenatmung sowie eine sonografische Untersuchung der Nasennebenhöhlen. Alles das können wir bei uns in der Praxis durchführen.