Allergietherapie

Wenn eine Allergie auftritt, wehrt sich das Immunsystem unverhältnismäßig gegen an sich völlig harmlose Stoffe, sog. Allergene.

Die wirkungsvollste und gleichzeitig einzige kausale Therapie ist die spezifische Immuntherapie, kurz SIT: auch Hypo- oder Desensibilisierung genannt.

Das Prinzip der SIT beruht auf einer langsamen Gewöhnung: Das Immunsystem wird darauf trainiert, den Allergieauslöser als völlig normal hinzunehmen anstatt ihn zu bekämpfen. Dafür wird das Allergen in sehr geringen Mengen zugeführt.

Dies kann auf 2 Wegen erfolgen:

1) Bei der subkutanen Immuntherapie (SCIT) wird das Allergenpräparat unter die Haut gespritzt. In der Aufdosierungsphase mit ansteigender Dosis erfolgt dies wöchentlich über 3 oder 4 Wochen. Danach erfolgen die Injektionen jeweils aller 4 – 6 Wochen über einen Zeitraum von (mindestens) 3 Jahren. Wir konnten gerade mit dieser Therapieform in den letzten 16 Jahren ganz hervorragende Ergebnisse erzielen – im günstigsten Fall ist der Patient am Ende der Behandlung so unempfindlich auf den Umweltreiz wie ein Nichtallergiker.

2) Möglich ist auch die sublinguale Immuntherapie (SLIT). Hierfür lässt der Patient TÄGLICH über mehrere Minuten eine allergenhaltige Lösung/ eine Tablette unter seiner Zunge zergehen. Dies geschieht allerdings in Eigenverantwortung. Auch bei dieser Therapie beträgt die empfohlene Therapiedauer 3-5 Jahre.

Für Kinder ist eine SIT ab dem 5. oder 6. Lebensjahr möglich.

Die Kosten für die SIT übernimmt jede gesetzliche Krankenkasse.

Eine rechtzeitige SIT mildert die Beschwerden des Heuschnupfens und verringert das Risiko der Entwicklung eines allergischen Asthma bronchiale.

Insbesondere bei den Pollenallergien sei noch erwähnt, dass eine Ernährungsumstellung (vor allem das Meiden unverträglicher Nahrungsmittel wie in erster Linie Kuhmilch und/oder Weizenmehl) entscheidend zum optimalen Behandlungserfolg beiträgt. Pollenallergien entwickeln sich fast immer auf dem Boden eines gestörten Mikrobioms (Darmschleimhaut mit der Gesamtheit der auf dieser lebenden Bakterienkulturen), was sich oft in begleitenden NahrungsmittelUNVERTRÄGLICHKEITEN (NICHT: KreuzALLERGIEN) äußert. Eine individuelle Ernährung und das Weglassen der zusätzlichen „Stressoren“ ist oft für einen langanhaltenden, dauerhaften Erfolg von ursächlicher Bedeutung.

Wir führen in unserer Praxis auch gern eine Blutentnahme für einen Test auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten durch. Allerdings ist diese Therapieoption NICHT  im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung versichert. (10,72 Euro lt. GOÄ Nr. 1: 2,3 fach, zusätzlich fallen die Laborkosten an). Bei Interesse sprechen Sie unser Praxisteam gern auf einen Test auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten an!

PRICK –Test zur Feststellung von IgE-vermittelten Allergien